Opel Zafira Erdgas Sparkünstler

Der Opel Zafira CNG mit Erdgasantrieb ist ein Familientyp: Er ist sparsam, sauber und hat einen großen Innenraum. Nur ein wenig flotter könnte er sein.

Von Ingo Buck (bbs)

Das ein Familienauto heute nicht mehr wie ein Kleinbus aussehen muss, zeigt uns die neue Generation der Vans, wie der Ford Galaxy, Citroën C4 Picasso oder der VW Touran. Den Spagat beim Modellwechsel hat auch Opel mit dem Zafira prima hinbekommen. Der siebensitzige Kompaktvan sieht schick aus, fährt sicher und kann besonders als Erdgasvariante „CNG“ mit unschlagbar niedrigen Kraftstoffkosten punkten.
CAROpelZafira
Sieger im Vergleich
Ein Vergleich des ab 24.275 Euro teuren CNG mit alternativen Fahrzeugen aus der Opel Zafira-Palette setzt den Erdgasvan klar an die Spitze, wenn man nur auf die Spritrechnung schaut: Ein Kilometer Fahrweg kostete im Test nur 4,8 Cent. Dagegen kommt ein Zafira-Benziner (ab 20.440 Euro) auf 8,7 Cent (7,1 Liter/100 km) und selbst der Diesel aus dieser Baureihe (ab 22.890 Euro) schafft nur 6,7 Cent, wenn man den angegebenen Durchschnittsverbrauch von 6,1 Liter Diesel auf 100 km zugrunde legt.

Opel ist mit dem Zafira CNG Marktführer bei den Erdgasfahrzeugen. Schon vor fünf Jahren war der Siebensitzer aus der ersten Generation mit Erdgas-Unterflurtanks zu bestellen. Ein Resultat aus dieser Erfahrung ist auch, dass Opels sauberer Van beim NCAP-Crashtest die Höchstanzahl von fünf Sternen erhielt.

Alltagstauglich
Im Alltag schneidet der fünftürige Familienvan überdurchschnittlich gut ab. Sein Fahrgastraum ist geräumig, die Sitze sind variabel verschieb- und verstellbar. Besonders die zwei zusätzlichen Sitze in der dritten Reihe müssen nicht mühsam ausgebaut werden wenn sie keiner braucht, sondern werden einfach nur in den doppelten Boden gefaltet. Die Bedienung der Schalter ist durchdacht, Fahrersitz und Lenkrad lassen sich gut den Bedürfnissen einstellen.

Neben dem Basismodell „Zafira“ gibt es nur das Modell „Edition“ (1675 Euro Aufpreis). Es hat neben anderen Features serienmäßig eine Klimaanlage, CD-Radio mit Lenkradfernbedienung, Nebelscheinwerfer und Gepäckraumabdeckung. Kommen wir zum Herzstück des Sparkünstlers, einem 1,6 Liter-Benzinmotor, der hauptsächlich mit Erdgas gefahren werden soll. Dazu sind in Unterflurbauweise große Erdgastanks montiert, die für eine Reichweite von 300 bis 350 km reichen. Das Gute: Sie nehmen keinen Stauraum weg und sind in einer ziemlich crashsicheren Zone eingebaut. Ist der Vorrat an Erdgas zu Ende, schaltet automatisch der Benzintank hinzu, der 14 Liter fasst und rund 150 km Fahrtstrecke zusätzlich ermöglicht.

Der Motor ist mit seinen 69 kW/94 PS kein Sprinter. Genügsam legt er los und braucht 17 Sekunden von null auf 100 km/h. Einmal in Gange, ist auf der Autobahn eine Höchstgeschwindigkeit von 165 km/h möglich. Zum Mitschwimmen im Verkehr reicht das allemale. Auf der Landstraße muss dagegen fleißig geschaltet werden, wenn überholt werden soll.

Wer diesen Van wählt, will sparen. Und das klappt bei Fahrleistungen um die 20.000 km im Jahr ganz gut. Dann ist der Mehrpreis von 3835 Euro innerhalb von drei Jahren wieder herausgefahren – und man spart circa 45 Prozent gegenüber einem Benziner ein.

Motor: Vierzylinder-Ottomotor, 1598 cm3, 69 kW/94 PS, 133 Nm bei 4200 U/min.
Fahrwerte: 0-100 km in 17,0 Sek., Vmax. 165 km/h.
Verbrauch: Stadt/Land/gemischt = 6,6/4,2/5,0 kg H-Gas/100 km, Testverbrauch 5,3 kg/100 km, CO2 138 g/km, Euro 4.
Antrieb: Front, Fünfgangschaltung, ESP, Traktionskontrolle, ABS, Kurvenbremskontrolle.
Maße & Gewichte: Länge/Breite/Höhe = 4,47/1,80/1,65 m, Wendekreis 11,1 m, Leergewicht 1665 kg, Gepäckraum 140/645/1820 l.

Preis: 24.275 Euro, Edition 25.950 Euro.

In Lübeck gibt es zwei Erdgastankstellen: Im Herrenholz und in der Geniner Straße. Der Betankungsvorgang ist schnell gelernt. Eine Hinweistafel auf der Tanksäule hilft dabei. Ein Kilogramm Erdgas kostet derzeit etwa 91 Cent. Eine Tankfüllung nur 17 Euro.

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zuletzt aktualisiert am 29.03.2024 

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