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Motorrad-Führerschein im Herbst
Die Zeit, um einen Motorradführerschein der Klasse 1 zu machen, ist jetzt ideal. Viele scheuen das Wetter und setzen sich lieber hinter den Ofen. Ich nicht – denn die Fahrschulen haben in diesen fast schon herbstlichen Wochen viel Zeit, um es mir richtig beizubringen. Von Bettina Buck (bbs) „Blinken - schauen - losfahren“, tönt es aus den Lautsprechern unter meinem Helm. Meine erste Motorrad-Fahrstunde beginnt und ich habe alles richtig gemacht. Bin aufgesessen, nicht heruntergefallen und losgefahren. Das Blut pulsiert in meinen Adern, das Adrenalin steigt. Herrlich, ein Gefühl der Freiheit überkommt mich.
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Plötzlich die Stimme meines Fahrlehrers Manfred Plewinski von der Fahrschule Wenskus aus Lübeck: „Was habe ich zu dir gesagt? Erst blinken, dann schauen und wenn alles frei ist, losfahren. Anhalten und noch mal von vorn.“ Mist, doch alles falsch gemacht – und ich bin wieder auf den Boden der Tatsachen zurück gekommen. Aber kein Meister ist bisher vom Himmel gefallen und ein Führerschein der Klasse A wird einem nicht geschenkt, denn damit kann man ab einem Alter von 25 Jahren alle Motorräder fahren. Also, Zähne zusammenbeißen und es besser machen. Mit leicht zitternden Knien geht es los zur zweiten Runde. Gemächlich fährt mein Fahrlehrer vor mir im Auto und dirigiert mich über die Helmanlage sicher und souverän bis zum Volksfestplatz in Lübeck. Eh ich mich versah, standen schon etliche Pylonen hintereinander aufgereiht vor meiner Fahrschulmaschine, einer Suzuki Bandit. „Das hier ist ein Slalom-Parcours, den du mit 30 Stundenkilometer durchfahren wirst. Danach wendest du am Ende der Straße und kommst mit 50 km/h angefahren, um direkt neben mir eine Vollbremsung zu machen. Bitte denke daran, die Fuß- und Handbremse gleichmäßig stark zu betätigen, denn das Motorrad hat ABS. Nach erneutem Wenden durchfährst du den Slalom im Schritttempo. Bei dieser Disziplin ist es wichtig, das man nur mit der Kupplung und mit leichter Betätigung der Fußbremse durchrollt. Und danach üben wir noch Kurven fahren, in dem du drei Runden links und drei Runden rechts herum im Kreis fährst. Glaub mir, das ist total einfach, es wird dir richtig Spaß machen“, sprach Manfred und schickte mich los. Als erstes ging es in den Parcours. Donnerwetter, das ging ja richtig gut. Auf zur nächsten Übung, die Vollbremsung. Gesagt, getan, auch das war nicht von schlechten Eltern. Hoch motiviert ging es zum Slalom im Schritttempo. Super und was kam jetzt dran? Richtig, Kreis fahren. Nachdem ich alles mit Bravour gemeistert hatte, wartete ich gespannt auf das Lob meines Fahrlehrers. Und im Großen und Ganzen war er auch sehr zufrieden. In den folgenden Fahrstunden fuhr Manfred mit seinem Auto hinter mir her und gab nur kurze Anweisungen, in welche Richtung ich zu fahren hatte. Nach insgesamt 25 Fahrstunden auf dem Motorrad und zehn theoretischen Stunden in der Fahrschule durfte ich die Prüfung absolvieren. Zuerst die Schriftliche und nach erfolgreichem Abschneiden (weniger als 10 Punkte), die Praktische. Bei den fahrtechnischen Grundaufgaben während der Prüfung wird ziemlich das Gleiche gemacht, wie bei den Übungen zuvor mit dem Fahrlehrer. Im Anschluss folgt noch eine Stadt-, Land- und Autobahnfahrt. Dabei muss man besonders auf folgende Dinge achten: Beim Anfahren blinken, schauen, rechts vor links beachten, Geschwindigkeiten einhalten, bei abknickender Vorfahrtsstraße blinken und auf keinem Fall den Schulterblick vor dem Abbiegen vergessen. Ich war überglücklich als der Prüfer mir zur bestandenen Fahrprüfung gratulierte. In weniger als vier Wochen hatte ich den Führerschein gemacht und alles zusammen hat rund 1500 Euro gekostet. Manfred Plewinski (rechts) von der Fahrschule Wenskus zeigt Bettina Buck die Funktionen der Fahrschulmaschine, einer Suzuki Bandit 650, 72 PS, Baujahr 2007. Welche Motorrad-Führerscheine kann man erwerben (mit welchen Alten darf man welche Motorräder fahren und was kosten sie an Grundgebühren plus Fahrstunden): Mofa bis 25 km/h (ab 15 Jahre, 160 Euro, beinhaltet sechs Theorie- und zwei Fahrstunden) Klasse M, Kleinkraftrad bis 45 km/h, (ab 16 Jahre, 170 Euro, plus Fahrstunden a’ 35 Euro) Klasse A1, Kraftrad bis 125 cm³ Hubraum und 11 kW (ab 16 Jahre, 230 Euro, plus 12 Pflichtstunden a’ 41 Euro sowie Fahrstunden a’ 35 Euro) Klasse A beschränkt bis 25 kW (ab 18 Jahre, 230 Euro, plus 12 Pflichtstunden a’ 45 Euro sowie Fahrstunden a’ 38 Euro) nach zwei Jahren bekommt man: Klasse A unbeschränkt (früher Klasse 1, ab 25 Jahre sofort unbeschränkt, 230 Euro, plus 12 Pflichtstunden a’ 45 Euro sowie Fahrstunden a’ 38 Euro) Fahrschul-Gebühren praktisch 112,81 Euro TÜV 11,07 Euro Führerschein-Amt bei Erweiterung 42,60 € Helm 120 Euro Handschuhe 30 Euro Nierengurt 20 Euro Stiefel 250 Euro wetterfeste Jacke und Hose mit Protektoren 300 Euro
Motorradzubehör-Geschäfte in Lübeck: Louis GmbH, Bei der Lohmühle 21 a die pedale, Roonstraße 7-9 Viking Cycles, Taschenmacherstr. 1-5 House of Thunder, Taschenmacherstr. 6 moto italia, Bei der Lohmühle 6 Motorräder-Motorroller Martens, Ziegelstr.1 Motorräder O wie M, Ratzeburger Allee 108 a Rollerland Lübeck, Ratzeburger Allee 3-5 Suzuki Storm, Im Gleisdreieck 8 TSO Motorräder, Auf d. Wallhalbinsel 35-37 TurboMaxx, Mönkhofer Weg 98 Wohlert Zweirad Service Masselbett 1 Piaggio Center Drümmer, Fackenb. Allee 64 Zweirad-Wöltjen, Kanalstraße 54-56 Polo Shop, Brockesstraße 69Fahrschule Grundbetrag 230 Euro Schulungsunterlagen 60 Euro Fahrstunden, 45 Minuten 38 Euro Sonderfahrt (insgesamt 12 Stunden) 44 Euro Prüfgebühren praktische Prüfung 125 Euro Prüfgebühr theoretische Prüfung 35 Euro
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