Die italienische Alternative: Alfa 159 Sportwagon

Sportliche Kombination

Auf dem diesjährigen Automobilsalon in Genf war der Alfa 159 Sportwagon eines der angesagtesten Kombis in seinem Segment. Seit kurzem präsentiert er sich bei den Händlern. Wir fuhren die neue Art der italienischen Fortbewegung.

Von Ingo Buck
Wenn Deutschland nicht seine Kombis hätte, wären wir unzufrieden. Die Entwicklung der Kombi-Zulassungen hierzulande ist in der Mittelklasse von 46 Prozent im Jahre 2000 auf nunmehr 63 Prozent gestiegen. BMW hat den Touring, Audi den Avant, Mercedes sein T-Modell und sogar Jaguar seinen Estate. Da darf ein Alfa Romeo nicht fehlen. Sein dynamisch klingender Name ist „Sportwagon“ und so fährt er sich auch.

Sechs Motoren

Die Italiener treten mit sechs Motoren an, um deren Agilität man sich keine Sorgen zu machen braucht. Die drei Benziner reichen in der Leistung von 118 kW/160 PS bis 191 kW/260 PS (mit Allradantrieb). Bei den Dieseln fängt der Spaß bei 88 kW/120 PS an und wird mit 110 kW/150 PS fortgeführt. Das Top-Triebwerk ist hier ein 2,4- Liter großer Fünfzylinder, der satte 147 kW/200 PS über das serienmäßige Sechsganggetriebe an die Vorderräder schickt. In diesem technisch aufwändigen und modernen Selbstzünder steckt ein Drehmoment von 400 Nm und – wie auch seine Dieselbrüder – ist er mit einem wartungsfreien Partikelfilter ausgerüstet.

Fahrgefühl

Alfas sind von Haus aus mit sportlichen Genen bestückt. Hinzu kommt ein aufregend komponiertes Cockpit mit tieferliegenden Instrumenten, die alle fein aussehen. Betätigt man die knackige Schaltung, weiß der Fahrer, dass der Gang drinnen ist. Lässt man die Kupplung kommen, wartet man vergebens auf eine Rückmeldung, wann die Chose losgehen soll. Hier sollten die Techniker noch einmal ran und verbessern. Ansonsten geschieht dann das, was man erwartet hatte: Es geht voran. Ob nun 160 PS-Benziner oder 200 PS-Diesel – Fahrspaß und Sportlichkeit sind serienmäßig eingebaut. Dazu gesellt sich die Überzeugung, dass man in einem italienisch gestyltem Auto sitzt und bei den Nachbarn Bewunderung findet. Schon kann nichts mehr schief gehen. Das Gefühl ist gut!
Will man den schicken Familienkombi auch als Reise- und Transportauto nutzen, ist man etwas eingeschränkt. Die Passagier kommen sehr gut unter – keine Frage – aber das Kofferraumvolumen von 445 Litern ist nicht gerade prickelnd. Na gut, wenn man außer der lieben Frau den Rest der Familie zu Hause lässt, kommt man auf 1235 Liter Gepäck, aber was ist mit den Kindern? Nun ja, wer flexibel ist, löst auch das Problem, wozu gibt es denn Dachgepäckträger und Transportboxen (fürs Gepäck). Aus diesem Grund sollte man sich also seinen italienischen Traum nicht verderben lassen. Und dann ist da ja noch die ganze Schar von serienmäßigen Zutaten, die einem das Fortbewegen versüßen: Neben einem tollen Sicherheitspaket mit dynamischer Stabilitätskontrolle und jeder Menge zu erwartender Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (die Limousine hat schon fünf Sterne) sind die beiden Ausstattungsvarianten „Progression“ und „Distinctive“ reichlich mit elektrischem Allerlei ausgestattet.

Fazit

Fehlt nur noch die Antwort auf die Frage, was der Spaß kostet? Da überraschen uns die Italiener wieder, denn neben einem hochwertigem Interieur und einem modernen Motorenangebot, hat Alfa den 159 Sportwagon im Preis günstig gelassen. Für 27 950 Euro bekommt man jedenfalls keinen vergleichbaren Konkurrenten aus deutscher Produktion.  bbs

Technische Daten und Preise:
1,9-Liter-Benziner: 118 kW/ 160 PS, 190 Nm bei 4500 U/min, 0-100 km/h in 9,9 Sek., Vmax. 210 km/h, Verbrauch 8,7 Liter/100 km, ab 27 950 Euro;
2,2-Liter-Benziner: 136 kW/ 185 PS, 230 Nm bei 4500 U/min, 9,0 Sek., 220 km/h, 9,4 Liter, ab 29 350 Euro;
3,2-Liter-V6-Benziner: 191 kW/260 PS, 322 Nm, 7,2 Sek., 237 km/h, 11,5 l, ab 36<TH>150 Euro;
1,9-Liter-Diesel: 88 kW/120 PS, 280 Nm, 11,2 Sek., 190 km/h, 5,9 l, ab 27 150 Euro;
1,9-Liter-Diesel: 110 kW/150 PS, 320 Nm, 9,6 Sek., 208 km/h, 6,0 l, ab 29 150 Euro;
2,4-Liter-Diesel: 147 kW/200 PS, 400 Nm bei 2000 U/min, 8,6 Sek., 226 km/h, 6,8 Liter, ab 33 150 Euro.

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zuletzt aktualisiert am 29.03.2024 

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